Steam Launches

Steam launch 2Steam Launches wurden gegen Ende des Viktorianischen Zeitalters, um das Jahr 1900, auf vielen kleinen Werften in Handarbeit und ganz nach den individuellen Vorstellungen der meist gut betuchten Interessenten gebaut. Das typische Steam Launch (Dampfboot) hat eine Dampfmaschine mit etwa 1 bis 20 PS mit hohem Drehmoment, das einen verhältnismäßig großen Propeller erfordert. Der Dampfkessel wurde oft stehend eingebaut. Es gab jedoch auch Modelle mit liegenden Dampfkesseln. Auf dem europäischen Festland waren Dampfboote nicht so verbreitet wie in England und den USA, weshalb auch hier nur noch selten echte historische Dampfboote angetroffen werden. Einer der bedeutendsten Hersteller war erstaunlicherweise die Schweitzer Firma Escher-Wyss in Zürich. Durch diese Vielfalt glich kaum ein Boot dem anderen und auch Dokumentationen über den Bau sind sehr rar. Sie wurden für den Einsatz auf den englischen Flüssen wie der Themse, dem Severn oder dem Mersey konzipiert, konnten aber manchmal sogar Küstengewässer befahren. Gerne wurden sie auch auf den schönen Seen des englischen Nordens, wie dem Lake Windemere und dem Coniston Water genutze. Die Boote wurden analog zu dem Gewässer auf dem sie fuhren als (zum Beispiel) "Thames Steam Launch" oder "Windemere Steam Launch" bezeichnet. steam yacht gondola lake districtHeute gibt es in England noch viele erhaltene, aber auch neu gebaute Exemplare die meistens durch Vereine oder den "National Trust" in Betrieb gehalten werden. Sie wurden in jeder erdenklichen Grösse, vom 2 Sitzer für den Hobbykapitän, als "Family Boats" oder auch als Ausflugsschiffe für bis zu 50 Gästen gebaut und dann auch schon mal "Steam Yacht" genannt obwohl damit meistens noch größere und Luxoriösere Schiffe bezeichnet wurden. Zu den bekanntesten Dampfbooten zählt die African Queen aus dem gleichnamigen Film mit Katharine Hepburn und Humphrey Bogart von 1951 oder die rechts zu sehende "Steam Yacht Gondola" auf dem Coniston Water.

Steam Launch "Lady of the Lake"

Die "Lady of the Lake" soll als ein "Steam Launch" aus der Viktorianischen / Edwardischen Epoche, also der Zeit um 1900 entstehen.  Als Grundlage dient der Bausatz der Dampfbarkasse "Alexandra" von Krick. Der Inhalt des Bausatzes sieht schon mal sehr vielversprechend aus. 

Die Arbeiten am Rumpf beschränken sich im Prinzip auf das Anfertigen und den Einbau von Schraubenwelle und Ruderanlage. Die Schraubenwelle die dem Baukasten beiliegt ist zwar ok, ich habe sie trotzdem gegen ein viel leichter laufendes Exemplar mit Kugellagern ausgetauscht. Der vordere Teil des Rumpfes wird die Dampfmaschine aufnehmen die auf einem Steam Launch gerne frei steht. Nur bei größeren Exemplaren ist sie in einem eigenen Deckshaus under sogar unter Deck untergebracht. Den Boden und die Wände habe ich beplankt und mit Klarlack lackiert, das vordere Schott zum Holzlager ist ebenfalls mit Mahagonileisten beplankt und mit einem Bullauge versehen.

Die Dampfmaschine Midi

Die "Midi" Dampfanlage der Firma Regener ist für den Antrieb von Schiffen mit einer Wasserverdrängung von 10 - 15kg konzipiert worden und alles was man zum Betrieb braucht, ist bereits komplett fertig auf einer Grundplatte montiert. Sie wird nicht, wie das Original mit Holz, sondern mit Gas befeuert. Mit dieser Anlage können aber nicht nur Schiffe, sondern auch Laster, Kettenfahrzeuge und mechanische Spinnen angetrieben werden. Ansehen kann man sich das das hier.  Sie ist genau die richtige Maschine für ein offenes Schiff wie die "Lady" bei dem eine Dampfmaschine mit aufrechtem Kessel, gut sichtbar ihre Arbeit verrichten soll. 

Dampfanlage MidiTechnische Daten:

Maschine 2- Zylinder oszillierend mit Umsteuerventil
Bohrung Ø 10mm
Hub 14mm
Schwungrad Ø 25mm
Kurbelwelle Ø 4mm
Wellenhöhe 15mm
Kessel Ø 70mm
Höhe 140mm
Höhe über Kamin 285mm
Kesselinhalt 240ml
Gastankinhalt 78ml
Rohrbrenner mit Düse Ø 0.2mm
Kessel inkl. Manometer, Syphon und Speiseventil für die Druckflasche
Die Grundplatte hat die Maße 225mm x 100mm

 

 

Der Salon entsteht

Wärhend die Arbeiten am Rumpf  entsteht auch schon der "Salon" für den Skipper und seine Gäste. Hier soll man sich auch bei "unerfreulichem" Wetter wohl fühlen. Der (hoch gewachsene) Eigner nimmt auch gerne in der Bauphase schon mal Maß.

 

 

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