Geschichte und Geschichten

Der Stapellauf fand im August 1892 auf der Werft von Colin Archer in Reekevik bei Larvik statt. Dieser erste Rettungskutter wurde nach seinem Konstrukteur "Colin Archer RS-1" benannt. Der stolze Skipper Nicolay Anthonisen war hochzufrieden mit dem Schiff und hob seine Seetüchtigkeit, Manövrierfähigkeit und Segelkapazität hervor. Die Tatsache das noch 35 weitere dieser Schiffe gebaut wurden beweist, daß er nicht übertrieben hat.

Nach 40 Jahren Dienst wurde das Schiff 1933 verkauft. Sie hatte insgesamt 67 Schiffe und 237 Seeleute sicher an Land gebracht und 1.522 Schiffen Hilfe geleistet. Die neuen Eigner bauten einen Hilfsmotor ein und Überquerten 1938 mit Ihr den Atlantik. Im Oktober 1954 wurde das Schiff im Sturm vor North Carolina schwer beschäigt und im Dezember 1960 als Wrack am Potomac River entdeckt. Im Dezember 1961 wurde "Colin Archer RS-1" als Deckslast auf dem Frachter "M/S Tasco" zurück nach Norwegen gebracht und durch verschiedene Eigner wieder in einen brauchbaren Zustand versetzt. Sie wurde dann am 21.4.1972 als ältester norwegischer Rettungskutter an das Norwegische Seefahrtsmuseum in Oslo übergeben und ab 1973 durch den "Segelkutterclub Colin Archer" entgültig restauriert.

Heute segelt das Schiff unter den Farben des norwegischen Seemuseums und des Vereins "Sailing Ship Colin Archer". Es würde Colin Archer gefallen, wenn er wüßte, daß sein Schiff immer noch, nach über hundert Jahren, erfolgreich in Fahrt ist und viele Menschen erfreut.

Der Rettungseinsatz von Hamningberg

Der Ort Hamningberg erhielt in Norwegen eine gewisse Berühmtheit durch eine Rettungsfahrt der RS 1 "Colin Archer. Im Jahr 1894 lag das von Colin Archer konstruierte Segelrettungsboot im Hafen von Vardø als am 20. Mai des Jahres ein heftiger Nordost-Orkan in den Hafen des 20 Kilometer entfernten Hamningberg peitschte. Dort kam mitten im Hafen ein Fischerboot mit 22 Personen an Bord in Seenot. Trotz des Unwetters und schlechter Sicht machte sich der Vormann von RS 1 auf den gefährlichen Weg. Das gleichzeitig gestartete Dampfschiff Heimdal schaffte es nicht durch die steilen Wellen und musste umkehren. Einem Segelboot hatte man gar keine Chancen eingeräumt und hielt die Fahrt für Selbstmord. Doch dem Vormann und der Besatzung glückte das Husarenstück mit vielen Wendemanövern und sie holten alle Personen in Einzelanfahrten von Bord. Ein Anlegen in Hamningberg war nicht möglich und daher segelte die "Colin Archer" zurück. Am gleichen Abend erreichte ein weiterer Hilferuf aus Hamningberg die Retter, die daraufhin nochmals ausliefen. Und wieder gelang es den drei Rettungsmännern 14 Fischer aufzunehmen, deren Schiff anschließend in der Brandung zerschellte.Die Stabilität der "Colin Archer" hatte diese Fahrten möglich gemacht. Der Ruf des Konstrukteurs Colin Archer den er schon durch den Bau der Fram für die norwegische Polarforschung erreicht hatte wurde durch diese Fahrten noch gefestigt. Die Redningsselskapet beschaffte eine ganze Serie dieser Segelrettungsboote und benannte sie Colin Archer-Klasse. Schiffe dieser Bauart werden heute als Ikonen betrachtet und immer noch als private Sportboote eingesetzt. (Quelle: Wikipedia)

Die Fahrt der Colin Archer

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